Die nationalen Konferenzen öffentlicher Ordnung (conferências nacionais de políticas públicas) sind die wohl größten und einflussreichsten partizipativen Erfahrungen, die Brasilien gerade erlebt. Die nationalen Konferenzen bestehen aus Ebenen von Deliberation und Partizipation, die dazu geschaffen worden sind, um Richtlinien für die Formulierung öffentlicher Politik auf föderaler Ebene zu errichten. Sie sind durch die Ministerien und Sekretariate der Exekutive einberufen worden, behandeln verschiedene Politikfelder und –Themen, und erfordern ebenbürtige Partizipation von Regierung und Zivilgesellschaft. Es ist vorgeschrieben, dass den nationalen Konferenzen Deliberationen auf kommunaler, staatlicher oder regionaler Ebene vorausgehen. Die aggregierten Ergebnisse dieser Deliberationen sind das Thema der nationalen Konferenzen, die von Delegierten der vorausgegangenen Runden besucht werden. Am Ende wird ein finales Dokument mit Richtlinien für die Struktur öffentlicher Ordnung produziert, das das Resultat eines langen Prozesses von Deliberation und Konsensfindung zwischen Regierung und Zivilgesellschaft darstellt. [1]